Blinder Fleck und die Schuld der anderen!

Online-Umfrage zur Selbstwahrnehmung und Fremdeinschätzung zur Mitverantwortung von Sportjournalist*innen für Doping

Autor/innen

  • Michael Schaffrarath

DOI:

https://doi.org/10.48435/JSkMs.2023.2.42-62

Schlagworte:

Sportjournalist*innen, Doping, Online-Befragung, Selbst- und Fremdwahrnehmung

Abstract

Bei Doping handelt es sich nicht nur um einen eklatanten Normverstoß einzelner Spitzensportler*innen, sondern um einen Konstellationseffekt, der durch eine Vielzahl von Akteuren generiert wird. In diesem Bei- trag wird untersucht, welche Akteursgruppen aus Sicht von Sportjournalist*innen und Trainer*innen am Konstellationseffekt Doping mitbeteiligt sind. Zudem wird gefragt, inwiefern Sportjournalist*innen ihre Mitverantwortung für Doping erkennen (Selbstwahrnehmung) und wie Trainer*innen die Mitverantwortung von Sportjournalist*innen für Doping sehen (Fremdeinschätzung). Es wurden zwei Online-Befragungen durchgeführt, an denen sich 906 Sportjournalist*innen (Rücklaufquote 26,5 %) und 822 Trainer*innen (Rücklaufquote 33,6 %) beteiligten. Von beiden Befragtengruppen werden die Athlet*innen als Hauptverantwortliche, aber nicht als Alleinschuldige für Doping identifiziert. Die Mitverantwortung anderer Akteure wird in abgestufter Intensität wahrgenommen. Dabei konzedieren die Trainer*innen die Mitverantwortung ihrer Berufsgruppe eindeutiger als die Sportjournalist*innen, von denen die überwiegende Mehrheit einen blinden Fleck bezüglich der eigenen Verstrickung aufweist.

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Veröffentlicht

2024-05-16